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Enger Zusammenhang innerhalb der Nordatlantik-Str?mung nachgewiesen

Langzeit-Vergleichsstudie zeigt Parallelen zwischen Zeitreihen bei Florida und bei Neufundland.

Forschende von der Universit?t Bremen und des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie haben Langzeitdaten der Atlantischen Umw?lzzirkulation auf zwei Breitengraden miteinander verglichen und dabei einen statistischen Zusammenhang gefunden. Ziel war es, auf Basis von verankerten Beobachtungstationen zu ermitteln, wie sich die Atlantische Umw?lzzirkulation über einen Zeitraum von 25 Jahren entwickelt hat. Diese Daten sollen künftig helfen, Klimamodelle zu verfeinern. Die Studie wurde jetzt im Magazin Geophysical Research Lettersver?ffentlicht.

Temperatur und Salzgehalt sind – zusammen mit dem Wind – der Motor von Str?mungen im Nordatlantik. Sie transportieren warmes, salzhaltiges Wasser aus den subtropischen Regionen nach Norden in k?ltere, weniger salzhaltige Regionen. Wie der windgetriebene Golfstrom sind solche Str?mungen Teil der so genannten Atlantischen Umw?lzzirkulation (Atlantic Meridional Overturning Circulation, AMOC). Durch ihren enormen W?rmetransport war und ist die AMOC ein wichtiger Teil des globalen Klimasystems. Sie beeinflusst zum Beispiel den regionalen Niederschlag sowie die St?rke tropischer Stürme und wirkt wie eine Fernw?rmeheizung für das Klima in Europa.

Langzeitstudien sollen dabei helfen, Ver?nderungen zu dokumentieren und mathematische Modelle für künftige Klimaver?nderungen zu verfeinern. So zeigen Modellstudien, dass eine erwartete Abschw?chung der AMOC in einer sich erw?rmenden Welt sich regional auf Temperatur oder Niederschlag auswirken k?nnte. Langzeitbeobachtungssysteme gibt es zum Beispiel auf dem 26. Breitengrad Nord zwischen der Ostseite Floridas und der Westküste Afrikas. Zum ersten Mal haben Forschende aus Bremen und Hamburg diese Daten über einen Zeitraum von 25 Jahren mit einem Beobachtungssystem weiter im Norden verglichen, gelegen auf dem 47. Breitengrad Nord zwischen Neufundland und Frankreich.

?Wir sehen einen statistischen Zusammenhang“, sagt Erstautor Simon Wett vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften und Institut für Umweltphysik der Universit?t Bremen. ?Es gibt Parallelen zwischen den Daten beider Beobachtungssysteme. Teile dessen, was wir an den Daten von unserem System beobachten, sehen wir über diesen langen Zeitraum einige Monate sp?ter auch auf dem 26. Breitengrad.“

Grundlage für die Langzeitstudie über die gesamte Breite des Atlantikbeckens sind Anordnungen von so genannten Verankerungen, die Parameter nicht nur an der Oberfl?che des Ozeans, sondern auch in der tieferen Wassers?ule sammeln. Dazu geh?ren zum Beispiel der Salzgehalt, die Temperatur des Wassers und die Str?mungsst?rke. Die Verankerungen auf 47°N wurden als Kooperationsprojekt der Universit?t Bremen und des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) installiert.

Eine lange Zeitreihe, sind sich die Forschenden sicher, bietet eine bessere Grundlage für künftige Modelle, die die AMOC realistisch simulieren. ?Klar ist, dass die AMOC weiterhin beobachtet werden muss, um langfristige Aussagen und Zukunftsprognosen zu treffen“, sagt Simon Wett. Einen Langzeittrend, also dass sich die Str?mung abschw?cht oder verst?rkt, konnten Wett und seine Kolleg:innen w?hrend des untersuchten letzten Vierteljahrhunderts nicht feststellen.

Originalpublikation:
Simon Wett, Monika Rhein, Dagmar Kieke, Christian Mertens, Martin Moritz: Meridional Connectivity of a 25-Year Observational AMOC Record at 47°N. Geophysical Research Letters 2023. DOI: https://doi.org/10.1029/2023GL103284

Beteiligte Institute:

  • Institut für Umweltphysik, Universit?t Bremen, Deutschland
  • MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universit?t Bremen, Deutschland
  • Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie, Deutschland

 

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www.ocean.uni-bremen.de

https://epoc.blogs.uni-hamburg.de/

 

Fragen beantwortet:

Simon Wett
MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universit?t Bremen
Institut für Umweltphysik (IUP)
Telefon: 0421 218-62159
E-Mail: simon.wettprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

    Schematische Darstellung der wichtigsten Str?mungen im Nordatlantik. Rote (blaue) Pfeile markieren die oberen (tiefen) Zirkulationswege. Die Abkürzungen zeigen die Lage des Nordatlantikstroms ("North Atlantic Current", NAC) und des ?stlichen Grenzstroms ("Eastern Boundary Current", EBC). Schwarze Linien zeigen die Transportlinien der Beobachtungssysteme.
    Schematische Darstellung der wichtigsten Str?mungen im Nordatlantik. Rote (blaue) Pfeile markieren die oberen (tiefen) Zirkulationswege. Die Abkürzungen zeigen die Lage des Nordatlantikstroms ("North Atlantic Current", NAC) und des ?stlichen Grenzstroms ("Eastern Boundary Current", EBC). Schwarze Linien zeigen die Transportlinien der Beobachtungssysteme.
    Ein akustischer Str?mungsmesser, eingebaut in eine Auftriebskugel, wird für das Aussetzen in den Atlantik vorbereitet. Mit diesen Instrumenten wird die Ozeanstr?mung vermessen.
    Ein akustischer Str?mungsmesser, eingebaut in eine Auftriebskugel, wird für das Aussetzen in den Atlantik vorbereitet. Mit diesen Instrumenten wird die Ozeanstr?mung vermessen.